Ob Medikamententests an Mäusen im Labor, Beobachtungsstudien an Kapuzineraffen in Zoos oder ökologische Untersuchungen von Tieren in der freien…
Wir Schaffen Wissen: Forschung mit Mensch und Tier
Die Befürworter*innen eines Tier und Menschenversuchsverbot zeichnen ein verzerrtes Bild der biomedizinischen Forschung. Mit einem ausführlichen Faktencheck und zwei interaktiven FAQ zu gängigen Behauptungen rund um die biomedizinische Forschung trennen Reatch-Expert*innen Fake von Fakt. Ausserdem organisiert Reatch vom 24. bis zum 30. Januar eine Aktionswoche, bei der Forschende aus der ganzen Schweiz öffentlich über ihre Forschung an Mensch und Tier reden und der Bevölkerung für Fragen zur Verfügung stehen.
24.01.2022 - 30.01.2022
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Die Initiative will Tierversuche, die Forschung am Menschen und alle daraus entstehenden medizinischen Produkte verbieten. «‹Ja zum Medizin- und Forschungsverbot› müsste man die Vorlage eigentlich nennen», meint Reatch-Präsident Servan Grüninger. «Es ist ein sehr verzerrtes Bild, das die Initiant*innen von der biomedizinischen Forschung zeichnen - doch nicht alles ist haltlos. Die sogenannte «Meta-Forschung», auf die sich die Befürworter*innen stützen, liefert einen wichtigen Beitrag zu kontinuierlichen Verbesserung wissenschaftlicher Methoden, von dem auch biomedizinische Forschende lernen können. Für Aussenstehende ist es aber meist schwierig, die entsprechenden Forschungsergebnisse einzuordnen. Hier schaffen wir Abhilfe».
Fakten und Argumente statt polemische Überzeugungen
Mit einem detaillierten Faktencheck häufiger Behauptungen und einem fachlich fundierten FAQ bietet Reatch wertvolle Hintergrundinformationen zur biomedizinischen Forschung in der Schweiz. Leser*innen können auch Anmerkungen und Fragen anbringen, die vom Autor*innen-Team beantwortet werden. Unterstützt wurde die Arbeit von Mitglieder des Swiss Animal Facilities Network (SAFN) von Swissuniversities, von Mitgliedern der Kommission für Tierversuchsethik der Akademien der Wissenschaften Schweiz sowie von der Swiss Clinical Trial Organisation (SCTO).
«Die biomedizinische Forschung wird auch nach der Abstimmung ein gesellschaftspolitisch relevantes Thema bleiben. Mit unserer Arbeit schaffen wir wichtige Informationsgrundlagen für eine informierte und kritische Diskussion», erklärt Co-Autor Jonas Füglistaler.
Forschende aus der ganzen Schweiz im Dialog
Zudem bietet Reatch eine Plattform, um den sachlichen Dialog rund um Tierversuche und Forschung am Menschen zu ermöglichen. Vom 24. bis zum 30 Januar berichten Forschende aus der ganzen Schweiz auf verschiedenen sozialen Netzwerken über ihre Forschung an Mensch und Tier und stehen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. Noémie Frezel vom Organisationsteam:
«Wir wollen damit allen Interessierten die Möglichkeit geben, die Arbeit von Forschenden kennenzulernen, die von einer Annahme der Initiative direkt betroffen wären. Dabei gibt es auch Raum für Fragen und Diskussionen.»
Machen Sie mit!
Interessierte könnten sowohl in den untenstehenden Artikeln wie auch in den sozialen Netzwerken mitdiskutieren und den teilnehmenden Wissenschaftler*innen Fragen stellen. Wir sind aktiv auf:
Sie sind selber direkt oder indirekt in der Forschung mit Mensch und Tier tätig und möchten darüber berichten? Dann machen Sie mit!
Medien
Zahlreiche teilnehmende Forschende stehen auch den Medienschaffenden für Auskünfte und Fragen zur Verfügung. Für Interviewanfragen sowie allgemeine Auskünfte und weitere Informationen zur Aktionswoche und zur Forschung an Mensch und Tier melden Sie sich bitte bei Reja Wyss und Servan Grüninger.
#WirSchaffenWissen
Unter dem Hashtag #WirSchaffenWissen berichten Forschende aus der ganzen Schweiz eine Woche lang über die Forschung an Mensch und Tier. Die Forschenden stammen von den Universitäten Genf, Lausanne, Fribourg und Zürich, von den beiden Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne und Zürich wie auch aus der Privatwirtschaft.
Noémie Frezel, PhD, Chercheuse postdoctoral en neuroscience
Noémie Frezel fait de la recherche sur la proprioception, c'est-à-dire le sens qui nous permet savoir ou sont nous membres dans l'espace. Comprendre comment ce système fonctionne, par exemple par utilisant des souris, est important pour trouver des thérapies contre des maladies qui affligent le système nerveuse. Elle est active sur Twitter et LinkedIn.
Dr. Marianne Schmid Daners, Forschungsleiterin im Bereich biomedizinischer Systeme
Marianne Schmid Daners untersucht an Schafen die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Hydrozephalus (auch «Wasserkopf» genannt). Es ist immer noch unklar, wie die Krankheit entsteht, und die einzige Behandlungsmöglichkeit ist bereits Jahrzehnte alt. Sie spricht auf LinkedIn über ihre Forschung.
François Signorino, Spécialiste technique en biologie
François Signorino utilise des «organoids», c'est-à-dire des organes artificielles miniature, et des «organes sur puce» pour réduire le nombre des animaux nécessaire dans la recherche scientifique.
Dr. Pierre Osteil, Biologiste du développement
Pierre Osteil fait de la recherche sur le développement embryonnaire en utilisant des animaux et les alternatives. Il est actif sur Twitter.
Daniel Stähli, Doktorand im Bereich der Hirnforschung
Daniel Stähli erforscht die Ursachen von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer anhand von Gewebeproben von verstorbenen Menschen. Er spricht auf Facebook über seine Forschung.
Prof. Dr. Alexis Hervais-Adelman, Neurolinguist
Sofya Mikhaleva, PhD, Chercheuse postdoctoral en microbiologie
Sofya Mikhaleva veut mieux comprendre comment les organes digestifs se protègent des agents pathogènes. Pour sa recherche, elle utilise des cellules des tissus animaux ou humains et elle les transforme en mini-organes. Elle est active sur Twitter.
Erika Lorincz, Secrétaire scientifique
Erika Lorincz est la secrétaire scientifique d'une groupe d’ophtalmologie expérimentale. La groupe travail sur des maladies dégénérative de l’œil utilisant des cultures cellulaires, mais aussi les souris et les rats.
Fabio Hasler, Immunologe
Fabio Hasler hat das FAQ «Tierversuche in der Schweiz» mitverfasst und wird auf Twitter über die Forschung an Mensch und Tier berichten.
Dr. Elisabeth Abs, Neurowissenschaftlerin
Elisabeth Abs erforscht, wie das Gehirn neue Informationen lernt - auch, um mit diesem Wissen irgendwann Krankheiten wie Alzheimer heilen zu können. Weil ihre Forschung weder mit Menschen noch tierversuchsfreien Methoden möglich ist, erforscht sie dies an Mäusen. Sie spricht auf Facebook und Twitter über ihre Forschung.
Servan Grüninger, Biostatistiker mit Fokus auf Forschungsdesign & Meta-Forschung
Jiang-An Yin, PhD, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich der Molekularbiologie
Jiang-An Yin erforscht die molekularbiologischen Ursachen des Alterns mit besonderem Fokus auf das Gehirn. Er spricht auf Twitter über seine Forschung.
Tierversuche in der Schweiz
Forschung mit Menschen
Faktencheck Tierversuche
Über Reatch
Reatch setzt sich seit 2014 für eine wissenschaftsfreundliche Kultur ein, in der Wissenschaft und Gesellschaft am gleichen Strang ziehen. Zu Tierversuchen und Fragen der Bioethik hat Reatch bereits langjährige Arbeit geleistet. So begleitet Reatch die Diskussion um die Initiative «Ja zum Verbot von TIer- und Menschenversuchen» seit der Lancierung Einreichung und hat mit Diskussionsveranstaltungen, Gastbeiträgen in den Medien und Workshops zur Meinungsbildung rund um Themen wie der Präimplantationsdiagnostik, den Rechten von Primaten oder Fake News beigetragen.
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