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Briefing aus dem Berner Grossen Rat zur Vorbereitung und Reaktion auf Pandemien

Wie kann die Zusammenarbeit von Politik und Wissenschaften bei der Vorbereitung und Reaktion auf Pandemien am zielführendsten gestaltet werden?

Das «Briefing aus dem Berner Grossen Rat» bot mehr als einem Dutzend Forschenden der Universität Bern einen Überblick über die Entstehung und Diskussion parlamentarischer Instrumente im Grossen Rat. Die Veranstaltung hatte das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Politik und Wissenschaften zu optimieren und den Forschenden die parlamentarischen Instrumente des Grossen Rates sowie den Prozess der Kommissionsarbeit näher zu bringen.

Die Grossrät*innen Hasim Sancar (Grüne), Maurane Riesen (ES) und Christoph Zimmerli (FDP) hielten Einführungsreferate, die den Prozess von der Vorbereitung bis zur Einreichung eines parlamentarischen Vorstosses beschrieben. Sie lieferten ebenfalls konkrete Beispiele Vorstössen sowie Einblicke in die dazugehörige Kommissionsarbeit während der Corona-Pandemie.

Danach wurden in kleineren Gruppen die folgenden Fragen besprochen:

• Wie kann die Zusammenarbeit von Politik und Wissenschaften bei der Vorbereitung und Reaktion auf Pandemien am zielführendsten gestaltet werden?

• Welche Informationen sind wichtig/brauchen beide Seiten?

• Welche Rahmenbedingungen braucht es für die Zusammenarbeit?

Dabei wurde betont, dass persönliche Kontakte zwischen Wissenschaftler*innen und Politiker*innen notwendig sind, um gemeinsame Anknüpfungspunkte zu identifizieren. Als ebenso wichtig wurde das Verständnis politischer Prozesse sowie der schnelle Zugang zu klaren Informationen für beide Seiten definiert. Dabei sollte auch die Verwaltung als mögliche Anlaufstelle nicht vergessen werden.

Impressionen der Veranstaltung. Gemeinsam sammelten die Teilnehmende Vorschläge wie die Zusammenarbeit von Politik und Wissenschaften bei der Vorbereitung und Reaktion auf Pandemien am zielführendsten gestaltet werden kann.

Die Teilnehmenden unterstrichen die Bedeutung von Rahmenbedingungen für eine effektive Zusammenarbeit. Anlässe zum Networking, Plattformen mit wichtigen Informationen beider Seiten etwa zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen oder zu anstehenden Debatten im Parlament und einen gemeinsamen Austausch wurden als entscheidend genannt. Die Wissenschaftler*innen würden sich zudem mehr Transparenz wünschen wenn es darum geht, welche Expert*innen von Politiker*innen in politischen Debatten hinzugezogen werden.

Da der Aufbau von Beziehungen und gegenseitigem Vertrauen Zeit benötigt und nicht von heute auf morgen geschehen kann, ist ein solcher kontinuierliche Austausch unerlässlich und kann nicht bis zur nächsten Pandemie warten. Die Notwendigkeit, vorhandene Formate wie Morgen- oder Mittagsveranstaltungen während der Session müssten von Wissenschaftler*innen besser genutzt werden. Denn diese könnten als Plattformen dienen, um Wissenschaftler*innen und Politiker*innen zusammenzubringen und den Dialog zu intensivieren. Generell sollte ein regelmässiger Austausch zwischen beiden Seiten angestrebt werden, um die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik zu verbessern und aktiv gestalten zu können.

Insgesamt verdeutlichte das Briefing aus dem Grossen Rat, wie wichtig die Bemühungen des Franxini-Projekts sind, Brücken zwischen Wissenschaft und Politik zu schlagen. Die Förderung und der Aufbau von Verständnis und Vertrauen zwischen Wissenschaftler*innen und Politiker*innen standen im Mittelpunkt des Treffens, um gemeinsam wirksame Massnahmen zur Vorbereitung und Reaktion auf Pandemien zu entwickeln.

Die Autorinnen Selina Wegmüller und Eva Maria Hodel sind Teil das Franxini Förderprojekt «BEready: Bern, get ready für die nächste Pandemie. Zusammen mit der Forschung, Bevölkerung und Politik.» Gemeinsam mit dem Franxini Innovation Hub wollen sie erforschen, wie sie wirksam mit der Bevölkerung und politischen Entscheidungsträgern kommunizieren können, um sie für die Unterstützung und Teilnahme an Forschung zu begeistern, die die Vorbereitung und Reaktion auf zukünftige Pandemien verbessern wird. Mehr zu BEready hier: www.BEready.unibe.ch.

Autor*innen

Ich arbeite als Junior Projektmanagerin an der Universität Bern in diversen Projekten mit, welchen allen gemein ist, dass sie die Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung zum Ziel haben. Durch meinen Studium Hintergrund (Philosophie), habe ich ein besonderes Interesse, einen ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatz zu verfolgen. Speziell das BEready Projekt vereint verschiedene Fragestellungen und bietet so eine einmalige Plattform, welche einen wertvollen Austausch für alle sein wird.

Projektmanagerin für die «Bern, get ready» (BEready) Kohortenstudie, Universität Bern. Ich bin Pharmazeutin und Epidemiologin und suche Lösungen zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Ich liebe den Austausch mit anderen Menschen und möchte helfen, den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Politik zur besseren Vorbereitung auf die nächste Pandemie zu legen.

Die Beiträge auf dem Reatch-Blog geben die persönliche Meinung der Autor*innen wieder und entsprechen nicht zwingend derjenigen von Reatch oder seiner Mitglieder.

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