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Denn sie wissen, was sie tun: warum Forschende aufhören sollten, Politiker zu unterschätzen

Nach den jüngsten Bundesratsentscheiden wird einmal mehr die «wissenschaftliche Ignoranz» der Politik lamentiert. Das entlarvt nicht nur die politische Naivität einzelner Experten, sondern ist auch gefährlich für die Wissenschaften.

Aus einem Gastkommentar in der NZZ vom 28.04.2021:

«Deshalb ist das Defizitmodell auch gefährlich für Wissenschafterinnen und Wissenschafter: Weil es von der falschen Annahme lebt, dass die eigenen Werturteile von allen anderen geteilt werden (müssen), schliesst es gerade die Möglichkeit aus, dass politische Entscheide im vollen Wissen um die wahrscheinlichen Konsequenzen getroffen werden. Politikerinnen und Politiker nehmen diese Kurzsichtigkeit immer wieder dankend an, denn sie erlaubt es ihnen, sich um überzeugende Argumente zu drücken, mit denen sie ihre Politik legitimieren müssten. Eine Folge davon ist, dass sich politische Diskussionen über Covid-19 in unproduktiven Stellvertreterdebatten über Richtwerte und Restaurantterrassen verlieren, statt die normativen Unterschiede der verschiedenen politischen Akteure offen zu adressieren und zu verhandeln. Dabei wäre Letzteres eigentlich eine zentrale Aufgabe von Politik.»

Den ganzen Beitrag gibt es hier zu lesen.

Autor*innen

Servan Grüninger hat Reatch mitgegründet und war bis Oktober 2025 Präsident. Mehr über Servan: www.servangrueninger.ch.

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